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In dem lichtdurchfluteten Glasbau aus dem Jahr 2002 hat seit drei Jahren eine Gruppe arabisch-sprachiger Christen eine Heimat gefunden. „Für unsere Gemeinde ist das eine große Bereicherung“, sagt Pfarrer Uwe Weinerth. Die Spiritualität der arabischen Christen und die regelmäßige Teilnahme von Geflüchteten an Gottesdiensten und Glaubenskursen ist jedoch nur ein Mosaik des Modells „Kirche ohne Mauern“, mit dem sich die Speyerer Auferstehungsgemeinde für die „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz beworben hat. „Wir erproben eine völlige Neuausrichtung protestantischer Spiritualität in unserer Gemeinde.“

Kirchenraum der Auferstehungskirche. Foto: Reiner Voß/view

„Geflüchtete und Zweifelnde, Kirchenferne und Suchende finden bei uns eine Heimat“, erklärt Uwe Weinerth. Zu dem Prozess der spirituellen Öffnung gehöre nicht zuletzt der Dialog mit anderen religiösen Gruppen und das Loslassen von Überkommenen: „Neben den traditionellen Angeboten protestantischer Frömmigkeit wie Bibelkreis, Fürbittengottesdienste, Andachten und Familienkirche möchten wir im Protestantismus teilweise in Vergessenheit geratene Formen der Meditation (Kontemplation), Leibarbeit (z. B. Körpergebet) und des meditativen Singens wiederentdecken.“ Das Interesse zeige, dass eine solche spirituelle Öffnung für die Kirche zukunftsweisend sein könne.

Die Entstehung der „Kirche ohne Mauern“ gehe auf einen Beschluss der Landessynode von 2011 zurück, als den Kirchengemeinden geraten worden sei, sich zusammenzutun und Kooperationszonen zu bilden, erläutert Weinerth die Vorgeschichte. In der Speyerer Kooperationszone Mitte-Süd (zu der außerdem die Gedächtniskirche und die Dreifaltigkeitskirche zählen) erhielt die Auferstehungskirche den Schwerpunkt einer spirituellen Gemeinde. „Wir beschlossen, mit dem Stadtteilverein Speyer-Süd zusammenzuarbeiten, Speyerer Künstlern einen Entfaltungsraum zu bieten und für alle drei Innenstadtgemeinden ein gottesdienstliches Angebot für junge Familien zu schaffen“, erläutert der Gemeindepfarrer den Entscheidungsprozess: „Der Begriff ‚Kirche ohne Mauern‘ war gefunden.“

Ideensammlung im Foyer der Kirche. Foto: Privat

Durch die Arbeit mit Geflüchteten habe sich die Kirchengemeinde für Menschen verschiedener Sprache und Herkunft geöffnet, beispielsweise mit Bibelabenden in arabischer und deutscher Sprache und mit Glaubenskursen. Zum spirituellen Angebot der Auferstehungsgemeinde gehören desweiteren auch Passionsabende, ökumenische Bibelwochen, besondere Formen der Meditation und der Leibarbeit sowie eine für alle Altersgruppen ansprechende Familienkirche.

„Wir sind in einem spannenden Prozess. Es ist eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Was ‚Kirche ohne Mauern‘ für uns wirklich bedeutet, wird sich erst im Laufe der Zeit herausstellen. Auf unserem Weg zu einer lebendigen und ansprechenden Gemeinde wollen wir uns auf jeden Fall weiter öffnen für Neues und Inspirierendes.“ Text: Christine Keßler-Papin

Pressemeldung auf der Homepage der Landeskirche

Kontakt: Pfarrer Uwe Weinerth, E-Mail: pfarramt.sp.auferstehungskirche@evkirchepfalz.de, Telefon: 06232/62 98 78.

Mehr zum Thema: www.speyer-auferstehung.de

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