Damals, als ich nach dem 1. Examen als wissenschaftliche Hilfskraft täglich seitenweise getippt habe, wurden Unterstreichungen, Kursivsetzung, Fettdruck, Fußnoten etc. alles über Tastenkürzel bedient. Das war schneller, als zur Maus zu greifen, und wenn man mit einem Auge in der Quelle und mit dem anderen Auge auf dem Bildschirm ist, dann geht das einfacher und schneller als die Suche nach der Maus und die Reise zu den Menü- und Submenü-Punkten. Außerdem ging es erstmal ums Fertigwerden, nicht um das gute Aussehen der Seite. Das Layout würde eh erst bei der Herstellung des Buches gemacht werden.

Heute habe ich viele der Tastenkürzel vergessen, zumal ich viele für den Mac umlernen müsste und auch bei weitem nicht mehr so viele Seiten Text tippe am Tag.

Manchmal wünsche ich mir aber die Schnelligkeit von damals im Tippen und im Tastenkürzeln zurück.

Doch warum war ich jetzt darauf gekommen? Ach ja, zum einen über diesen Artikel, der die Vorteile des Tastenkürzelns noch einmal hervorhebt und die wichtigsten für PC und Mac auflistet (den Link habe ich z.B. jetzt komplett mit Tastenkürzeln eingefügt und bin stolz auf mich) und zum anderen, weil ich natürlich nicht umhin kann, schon wieder in Kirchenentwicklung zu denken.

Viel haben wir hier und beim 2. Treffpunkt der LabORAtorien über Ambidextrie, über Beidhändigkeit, gesprochen und diese Welt zwischen Maus, Trackpad und Tastenkürzel steht irgendwie auch dafür. Verschiedene Wege, um das Ziel zu erreichen, verschiedene Muster und verschiedene Methoden, aber am Ende ist es fett, kursiv oder unterstrichen.

Kann uns das als Kirche auch gelingen? Auf verschiedene Weise wieder zu unterstreichen,was uns als Kirche ausmacht, diskursiv mit den Menschen ihre Sorgen und Nöte teilen und den fetten Segen Gottes spürbar und erlebbar machen? Und das vielleicht ohne viel Aufwand und Umlernen, sondern mit schnellen und einfachen Mitteln, die wir schon lange beherrschen oder die uns schnell in Fleisch und Blut übergehen?

Sind wir dabei eher die STRG-C-Typen, die Erfolgreiches kopieren und bei sich einfügen, oder die STRG-N-Typen, die lieber gleich Neues entdecken und mit einer leeren Seite anfangen?

Wer wir auch sind, Mäusejäger oder Trackpadgleiter, Tastenflitzer oder zwei-Finger-Suchsystematiker, wir werden am Ende unsere Geschichte geschrieben haben, mit den Mitteln, die uns zur Verfügung standen, den Ideen, die wir unterwegs gefunden haben und den Menschen und mit Gott, die uns dabei begleitet haben.

Ob die Geschichte gut ausgeht, ein Drama, ein Trauerspiel oder blanker Horror wird, wissen wir dann, wenn wir die letze Seite geschrieben haben.

Und Speichern nicht vergessen, damit nichts Wichtiges verloren geht!